Theaterplatz Gütersloh

FREIRAUM ALS BÜHNE

Das Theater und sein unmittelbares Umfeld, bestehend aus den 3 Solitären: Stadthalle, Wasserturm und Parkhaus, wird als Einheit, als neuer kultureller Stadtkern verstanden. Um dies erlebbar zu machen, benötigt die heterogene städtebauliche Grundstruktur dringend ein sammelndes Element: Den homogenen Bodenbelag des Theaterplatzes. Wie einem Teppich gleich, schiebt sich der Belag unter die 4 Solitärgebäude und lässt die unterschiedlichen Teilräume zu einer Einheit werden. Es entsteht damit ein Spannungsfeld zwischen Stadt und Theater, ohne Hierarchie und ohne Richtung. Es entsteht ein Freiraum, der sich als Bühne versteht.

Die Homogenität des Bodenbelags wird durch feine Differenzierungen in der Plattenfarbigkeit spielend aufgelockert. Ziel ist es, durch den verstärkten Einsatz einer bestimmten Plattenfarbe Teilräume oder Bewegungslinien zu suggerieren, ohne auf die Leere des Platzes zu verzichten. Während am Rand des Platzes die Farbigkeit der Platten sich beinahe mit der des Straßenbelags vereint, verdichten sich zum Zentrum die Anteile der hellen Platten und betonen so das unmittelbare Theaterumfeld.

Die gezielte Setzung von Ausstattungselementen betont die auf dem Theaterplatz vorhandenen Teilräume und schafft so Bereiche mit ganz unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. So entstehen ruhigere, schattige Bereiche unter den Gleditschien, großzügige Freiflächen, die Open-Air-Veranstaltungen ermöglichen oder Orte, an denen man die Vorbeispazierenden beobachten kann. Die aus der Innenstadt kommende Achse wird auf der Höhe der Stadthalle aufgeweitet und lässt die Friedrichstraße zu einer dem Theaterplatz angemessenen Fußgängerzone werden.

Ort

:
Gütersloh

Typologie

:
Platz & Stadtraum

Status

:
Anerkennung, Wettbewerb

Jahr

:
2007

Schlagwörter

:
Granit, Platten, Grau

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